Das Jahr ist noch keine zwei Monate alt und die Sonne verwöhnt uns wie selten im Februar. Die Temperaturen steigen auf angenehme, zweistellige Bereiche und die ersten Frühblüher stehen in voller Blütenpracht. Welchem Angler kribbeln da nicht schon die Finger?
So habe ich kurz entschlossen das Traumwetter genutzt und meine Ruten nebst Zubehör ins Auto verfrachtet. Da sich unsere Boote ja noch im Winterschlaf befinden war eine Fahrt auf den See keine Option.
So fuhr ich eine altbekannte Stelle am Kanal an, die mir im Frühjahr und Herbst schon oft gute Barsche gebracht hatte. Am Gewässer angekommen musste ich feststellen, dass ich nicht der Einzige mit dieser Idee war. So einige gute Stellen waren hier schon besetzt.
Ich fand dennoch meinen Platz, packte meine Dropshot-Rute aus und bestückte sie mit einem frischen Gummiwurm. Es dauert auch nur drei Würfe bis ich die Kopfstöße meines ersten 2019er Barsches spürte. O.k. kein Riese, dafür aber mit viel Steigerungspotenzial. Der Anfang war gemacht und es sollte Schlag auf Schlag so weitergehen. Alle 2-3 Würfe brachten einen Fisch. Da die Größe jedoch nicht meinen Vorstellungen entsprach, entschloss ich mich den Gummiwurm gegen einen Köderfisch auszutauschen. Mit der Senke war dieser schnell beschafft und die Montage angepasst.
Jetzt hieß es geduldig sein, denn mit einem beibehalten der bisherigen Biss Frequenz konnte aufgrund des größeren Köders ja nicht gerechnet werden. Es dauerte auch eine Weile bis ich den ersten Fischkontakt spürte. Ich setze den Anhieb und im selben Augenblick war die Rute auch schon so richtig krumm. Mir war sofort klar, dass es sich um keinen kleinen Barsch handeln konnte. Da ich nur mit leichter Barschausrüstung unterwegs war, musste ich beim Drill etwas vorsichtiger zu Werke gehen. In freudiger Erwartung stellte ich mir die Frage welcher Fisch sich wohl gleich zeigen würde. Ein großer Barsch oder ein mittlerer Zander waren meine erhofften Favoriten.
Endlich war es dann soweit, der Fisch durchbrach die Oberfläche und löste das Rätsel. Im gleichen Moment setzte Ernüchterung ein, denn es waren weder Barsch noch Zander, stattdessen ein ca. 50 cm großer Hecht.
Nachdem ich ihm beim Abhaken erklärte, daß er sich noch in der Schonzeit befindet, entließ ich ihn wieder in sein Element.
Der kurze Adrenalin-Kick sorgte zumindest für zusätzliche Motivation. So blieb ich bei dieser Angelmethode und konnte nach 2 Fehlbissen mit verlorenem Köder noch einen mittleren Barsch ans Ufer befördern.
Mit einbrechender Dunkelheit packte ich schließlich zusammen und sah noch mal kurz bei meinem Nebenmann vorbei, der mit seiner Stippe auch recht erfolgreich war. Seinen Eimer voller Weißfisch wollte er später als „Süßwasser-Brathering“ einlegen. Na dann guten Appetit!
Abschließend möchte ich noch sagen, die Fische sind willig, das Wetter ist gut und es lohnt sich auf jeden Fall ein Abstecher zum Angelgewässer. In diesem Sinne wünsche ich allen Anglern ein erfolgreiches Jahr 2019.
Petri Heil
Hagen